Geschichte

1915

Abraham de Leeuw gründet in Groenlo, im Osten der Niederlande, ein Handelsunternehmen für Häute. In dieser Zeit werden die Häute mit einer Pferdekutsche abgeholt. Der gesamte Produktionsprozess ist sehr arbeitsintensiv; die Produktion findet manuell statt.

1930's

Der älteste Sohn, Hartog, tritt ins Unternehmen ein.

1942

Die Deutschen marschieren in die Niederlande ein und innerhalb kürzester Zeit ist das Land besetzt. Für die jüdische Familie De Leeuw hat dies weitreichende Konsequenzen: Noch im selben Jahr muss das Unternehmen den Deutschen übergeben werden.

1945

Max de Leeuw und seine Frau überleben beide das Konzentrationslager und beginnen damit, ihr Leben wieder aufzubauen. Kurz nach Kriegsende finden nur wenige Schlachtungen statt, alles muss erneut aufgebaut werden. Für Max de Leeuw ist dies die Gelegenheit zur Gründung eines Handelsunternehmens für Eisen- und Metallabfälle in Winterswijk, dass er neben dem Handel mit Häuten betreibt. Es gelingt ihm, dass beide Unternehmen sehr gut gedeihen.

1969

Max de Leeuw erhält Unterstützung von seinem ältesten Sohn Aart. Einige Jahre später tritt auch sein Sohn Menno in das Unternehmen ein. Beide haben zuvor das Handwerk an verschiedenen Orten im Ausland erlernt.

1970's

Die Firma De Leeuw in Goenlo wird geschlossen und zieht nach Winterswijk um. Sowohl das Lager als auch das Firmengelände in Winterswijk sind deutlich größer und bieten der Firma De Leeuw die Möglichkeit zur Expansion. Neben dem Standortwechsel baut De Leeuw in Zusammenarbeit mit der Firma Kaufmann, einem - zu dieser Zeit weltweit größten Handelsunternehmen - eine Lagerhalle in Deutschland. Bis dahin wurde ein Großteil der Einkauf- und Verkaufsaktivitäten in Zusammenarbeit mit der Firma Kaufmann abgewickelt.

1980's

Die Firma De Leeuw hat zum ersten Mal einen Stand auf der Messe ‘Semaine de la Cuire’ in Paris. Die Messe zieht große Besucherzahlen an und ist mit der heutigen Messe in Shanghai vergleichbar.

1986

Es findet viel Handel mit Japan, Südkorea, Thailand und Westeuropa statt. Japan ist für die Herstellung qualitativ hochwertiger Schuhe und Taschen für die Damenbekleidung bekannt. In Südkorea und Thailand liegt der Schwerpunkt auf der Massenproduktion von Möbelleder. Außerdem gibt es viel Handel mit Italien, dessen Produktion für seine modernen Produktionslinien für Schuhe, Taschen und Möbelleder, sowie seine vierteljährlich erscheinenden neuen Kollektionen bekannt ist.

1989

Nach jahrelanger Zusammenarbeit mit Firma Kaufmann endet die Geschäftsbeziehung wegen des Konkurses der Firma Kaufmann. Der Verlust des wichtigen Partners bietet De Leeuw die Chance zur Erweiterung und neue Möglichkeiten.

1990's

Viele niederländische Händler für Häute gehen in Konkurs. Sie hatten sich hauptsächlich auf den osteuropäischen Markt konzentriert. Ein Großteil ihres Marktes ist aufgrund des Falls der Berliner Mauer weggefallen. Das Verschwinden mehrerer Konkurrenten bedeutet Wachstum für die Firma De Leeuw. Zu den größten, bankrotten Handelsunternehmen für Häute gehörte der Amsterdamse Huidenclub (AHC) in Nimwegen. Ein Großteil der Lieferanten von AHC wird von der Firma De Leeuw übernommen. Aart und Menno entschließen sich zum Kauf des AHC vom Insolvenzverwalter, um die Zusatzproduktion der neuen Lieferanten leichter abfangen zu können. Aufgrund der größeren Produktionsanlagen erreicht De Leeuw eine enorme Erweiterung der Automatisierung des Produktionsprozesses. Dies führt in diesem Jahr zu einer großen Effektivitäts- und Kapazitätszunahme und damit zu einer besseren Marktposition für De Leeuw.

Im Jahr 1994 verstirbt Max de Leeuw.

1997

Veterinär- und gesetzliche Umweltvorschriften werden strenger. Dies führt zu deutlich höheren Produktionskosten.

2000

Viele kleine europäische Gerbereien, außerhalb Italiens, schließen, während große Gerbereien wieder stärker werden.

2010

Die Firma De Leeuw startet eine Zusammenarbeit mit der WUR (Wageningen University). Es wird mit der Untersuchung eines Wasseraufbereitungssystems begonnen, deren Schlüsselelemente Nachhaltigkeit und Umwelt sind. Zwei Jahre später startet De Leeuw eine Zusammenarbeit mit der VU (Vrije Universiteit) zur Untersuchung der Unternehmensorganisation. Als Reaktion auf die Untersuchung wird durch die Optimierung der administrativen Geschäftsprozesse eine interne Qualitätsverbesserung erreicht.

2011

Mennos Kinder treten in das Unternehmen ein; De Leeuw Huidenhandel N.V., die vierte Generation ist eine Tatsache!

Zukunft

In Bezug auf die Gerbereibranche außerhalb Europas erwarten wir, dass ein wichtiger Teil wieder nach Europa zurückkehren wird. Die Gründe hierfür sind: Qualitätsstandards, Umweltprobleme, Transportkosten und ein schrumpfender Unterschied der Lohnkosten zwischen Europa und dem Fernen Osten.